Es gibt von unterschiedlichen Lehmbaustoffanbietern diverse Lehm-Steine in den unterschiedlichsten Formaten und Rohdichten. Diese Rohdichten bestimmen die Druckfestigkeiten (Tragfähigkeit) und die Wärmeleitkoeffizienz (Dämmwirkung). Grobe Formel: Je leichter der Lehmstein, desto geringer ist die Tragfähigkeit aber desto besser die Dämmwirkung. Für Lehmsteine gibt es mittlerweile eine DIN-Norm, welche den Einsatz definiert.
Ein Beispiel: DIN 18945 - Ls s - II - 2,1 - 3DF
heißt auf Deutsch: DIN 18945 - Lehmstein schwer - Herstellungsart * - Anwendungsklasse 2 - Rohdichte 2,1 - Format
Herstellungsarten
- f = formgeschlagen
- p = formgepresst
- s = stranggepresst
- g = gelocht
Anwendungsklassen
- Klasse Ia = Verputztes, der Witterung ausgesetztes Außenmauerwerk von Sichtfachwerkwänden
- Klasse Ib = Durchgängig verputztes, der Witterung ausgesetztes Außenmauerwerk
- Klasse II = Verkleidetes, witterungsgeschütztes Außenmauerwerk, Innenmauerwerk
- Klasse III = Trockene Anwendungen (z.B. Deckenfüllungen, Stapelwände)
Formate
- DF (Dünnformat) 240 x 115 x 52 mm
- NF (Normalformat) 240 x 115 x 71 mm
- 2 DF 240 x 115 x 113 mm
- 3 DF 240 x 175 x 113 mm
- 4 DF 240 x 240 x 113 mm
Die Art der Herstellung bedingt in der Regel die Anwendungsklasse.
Stranggepresste Massivlehmsteine, welche nur getrocknet aber nicht gebrannt werden, heißen Grünlinge. Diese haben die besten Schallschutzwerte, die höchste Tragfähigkeit und meist auch das beste Sorptionsergebnis.
Stranggepresste Leichtlehmsteine enthalten Leichterungsmittel aller Art, Holz, Blähton, Hanfschäben, Stroh usw., welche die Dämmwerte verbessern, das Gewicht und meist auch die Tragfähigkeit reduzieren sowie aufgrund ihrer geringen Neigung zum Quellen und Schwinden in der Außenwand einsetzbar sind.
Gepatsche, in Formen geschlagene Lehmsteine, mit oder ohne Leichterungsmittel heißen oft Adobe. Diese haben meist die geringste Schwundneigung und können auch selber vor Ort hergestellt werden.